Unser Schulkonzept
Das vorliegende Schulprogramm gibt Einblicke in die Prinzipien und Grundlagen unserer schulischen Förderung. Es stellt die Vielfalt des unterrichtlichen Handelns dar, beschreibt Rahmenbedingungen und Vorgaben innerhalb derer sich alle Beteiligten bewegen und beleuchtet die Organisation und Struktur der schulischen Arbeit in der Peter-Caesar-Schule.
Das Schulleben unterliegt permanenten Veränderungen, denen wir Rechnung tragen müssen. Dementsprechend handelt es sich bei dem vorliegenden Schulprogramm nicht um eine unabänderliche Festschreibung. Vielmehr handelt es sich um eine aktuelle Bestandsaufnahme, die immer wieder kritisch hinterfragt und gegebenenfalls verändert werden muss.
Zielgruppe
Unsere Schülerinnen und Schüler unterliegen der allgemeinen gesetzlichen Schulpflicht. Sie werden in der Schule mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche und motorische Entwicklung aufgenommen, wenn sie einen besonderen Förderbedarf haben, dem die Schule durch entsprechende Förderung Rechnung tragen kann. Der Förderbedarf wird im Fördergutachten differenziert dargestellt, ebenso die Förderansätze, die erforderlich scheinen. Bei aktuellen Veränderungen bezüglich des Förderbedarfs kann ein Wechsel von einem Förderschwerpunkt zum anderen erfolgen.
Unsere Schule nimmt Schülerinnen und Schüler auf, die einen besonderen Förderbedarf im Rahmen der Förderschwerpunkte
- ganzheitliche Entwicklung
- motorische Entwicklung aufweisen.
Oft gehen damit auch Förderbedürfnisse in weiteren Bereichen einher (sozial-emotionale Entwicklung, Kommunikation, Wahrnehmung).
Das Einzugsgebiet der Schule umfasst den gesamten Kreis Birkenfeld.
Die Schulbesuchspflicht beträgt 12 Jahre; dementsprechend liegt die Altersspanne zwischen 6 und 19 Jahren.
Auftrag
Zu unseren Auftraggebern zählen die Schülerinnen und Schüler, die Eltern, die Gesellschaft und der Gesetzgeber.
Was ist unser Auftrag?
- Prävention
- Individuelle Fördermaßnahmen
- Ganzheitliche Fördermaßnahmen
- Persönlichkeitsförderung/ -ausbildung
- Bildung
- Vorbereitung auf die Arbeitswelt
- Selbstständigkeit im Leben, Lernen und Handeln
- Vermittlung von Werten, sozialem Verhalten und Einstellungen
- Integration/Inklusion
Der Auftrag richtet sich nach dem individuellen Entwicklungsstand, den beonderen Förderbedürfnissen, dem sozialen Umfeld und der Persönlichkeit der Schülerin/des Schülers. Die SchülerInnen sollen sich dabei ihren Möglichkeiten entsprechend in die Unterrichtsplanung und –gestaltung einbringen können.
Klick auf das Bild um es in groß zu betrachten. (PDF Format, ggf. ist zusätzliche Software notwendig)
Rahmenbedingungen
Schulform
Die Peter-Caesar-Schule ist eine Schule mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche und motorische Entwicklung. Es handelt sich um eine verpflichtende Ganztagsschule.
Personelle Voraussetzungen
Das Team der Lehrkräfte setzt sich aus folgenden Berufsgruppen zuammen:
- FörderschullehrerInnen
- Pädagogische Fachkräfte (größtenteils mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung)
- HeilerziehungspflegerInnen
- Fachkräfte mit therapeutischer Ausbildung (intern/extern)
Zeitweise ergänzt durch:
- FörderschullehramtsanwärterInnen
- BerufspraktikantInnen
- FSJler
- IntegrationshelferInnen
- Vertretungskräfte aus dem Projekt erweiterte Selbstständigkeit an Schulen (PES)
Die Kolleginnen und Kollegen bilden sich in regelmäßigen Abständen fachspezifisch fort. Dem Gesamtkollegium steht zudem ein Studientag pro Schuljahr zur Verfügung, um gemeinsam ein Thema zu bearbeiten. Der vorgegebene Personalschlüssel errechnet sich aus den jeweiligen Schülerzahlen. Eine permanente Doppelbesetzung der Klassen ist in der Regel gegeben.
Individuelle Fördermaßnahmen
Das Kollegium hat sich auf ein gemeinsames Förderplanraster verständigt. Für jede Schülerin bzw. jeden Schüler wird zu jedem Schulhalbjahr ein Förderplan mit individuellen Förderzielen erstellt, welcher regelmäßig reflektiert und fortgeschrieben wird.
Die Inhalte des Sachunterrichts sowie eine Auswahl von Arbeitsproben und Fotos weiterer unterrichtlicher Aktivitäten werden im Portfolio dokumentiert, welches die SchülerInnen während ihres gesamten Schullebens begleitet.
Nahezu jeder Klasse stehen zwei Räume zur Verfügung. Die Räumlichkeiten werden so weit wie möglich den Bedürfnissen der SchülerInnen angepasst; Möglichkeiten zur Differenzierung und Entspannung werden angeboten.
Jeder Klassenraum ist mit einer eigenen Küchenzeile ausgestattet. Den SchülerInnen steht in ihrer Klasse ein Computer zur Verfügung, in vier Räumen wurde ein Whiteboard installiert.
Funktionsräume
- Turnhalle
- Bewegungsbad
- Werkraum
- Snoezelraum mit Wasserbett
- Pausenhalle mit Bällchenbad, Kicker, Shuffleboard, Musikanlage, Bau- und Ruheecke
- 2 Pflegeräume
- Therapieraum
- Speisesaal
- monatliches Schülercafé
Außengelände
- Kletterturm mit Rutsche
- Rutsche
- Bolzplatz mit zwei Fußballtoren
- Sandkasten
- Matschanlage
- verschiedene Schaukeln
- Fahrzeuge
- Schildkrötengehege
- Vogelnistkästen
- Teich
- Insektenhotel
- Kräuterspirale
Schuleigene Busse
Derzeit verfügt die Schule über zwei Kleinbusse mit deren Hilfe wir außerschulische Lernorte besuchen können (z.B. Einkaufszentren, Bauernhof, Imker, Praktikumsbetriebe, Schullandheim).
Lehr-, Lern- und Arbeitsmittel
Neben den üblichen Schulmaterialien, die denen der Regelschulen gleichen, nutzen wir Förder- und Spielmaterialien aus den Bereichen Frühförderung und Therapie. Darüber hinaus verfügt unsere Schule über Hilfsmittel, die auf die besonderen Förderbedürfnisse und motorischen Beeinträchtigungen der einzelnen SchülerInnen abgestimmt sind. Mit ihrer Hilfe können die Mädchen und Jungen aktiv und selbstbestimmt am Unterricht teilnehmen und Aufgaben übernehmen, deren Ausführung ihnen sonst nicht möglich wäre. Dazu gehören z.B.:
- Boardmakersymbole
- elektronische Sprachausgabegeräte
- Computer mit großer Tastatur
- PowerLink
- spezielle Küchen- und Haushaltsgegenstände
- Lagerungshilfen
Ganz neue Lernmöglichkeiten bieten uns die seit Frühjahr 2013 zur Verfügung stehenden interaktiven Whiteboards und Tablets.
Stundentafel
Die Einzelheiten der Stundentafel sind durch das Schulgesetz bzw. die Schulordnung geregelt. Die Ganztagsschule in verpflichtender Form hat allerdings genügend Spielraum, um auf individuelle Bedürfnisse und Erfordernisse einzugehen. Viele unserer SchülerInnen verfügen nur über eine begrenzte Konzentrations- und Arbeitsausdauer, so dass wir nicht an dem üblichen 45-Minuten-Takt festhalten können. Entsprechend müssen wir unseren Unterricht sehr differenziert vorbereiten, flexibel reagieren und nach Bedarf Entspannungsphasen und Pausen anbieten. Zu unseren Unterrichsfächern gehören:
- Lese-Schreib-Kommunikationsförderung
- Mathematik
- Sachunterricht
- Hauswirtschaft/Kochen
- Bewegungserziehung
- Musik
- Gestalten/Werken
- Religion
- Arbeitslehre
- Freizeitgestaltung
- Arbeitsgemeinschaften
Da die Kinder und Jugendlichen sehr viel Zeit in der Schule verbringen, ist sie neben der Familie ein wichtiger Lebens-, Handlungs- und Erfahrungsraum. Parallel zu den kognitiven Lernangeboten sind an unserer Schule die Befriedigung der körperlichen Grundbedürfnisse (Pflege, Nahrungsaufnahme), die lebenspraktische Förderung und das soziale Lernen von hoher Bedeutsamkeit.
Klassen-/Gruppengröße
Bei der Klassenzusammensetzung achten wir auf eine Heterogenität der Leistungsfähigkeit der SchülerInnen. Wir bilden keine reinen Körperbehindertenklassen und keine Schwerstmehrfachbehindertenklassen. Die Klassenstärke beträgt 7–9 SchülerInnen.
Die Klassen sind 4 Schulstufen zugeteilt:
- Unterstufe
- Mittelstufe
- Oberstufe
- Werkstufe
Die SchülerInnen besuchen jeweils 3 Jahre eine Stufe.
Kooperation
Innerhalb des Kollegiums
Die funktionierende Zusammenarbeit aller MitarbeiterInnen ist eine zentrale Voraussetzung für die optimale Förderung aller Schülerinnen und Schüler. Unser aller Augenmerk im Kollegium liegt deshalb auf einem sachlichen und wertschätzenden Umgang miteinander, sowohl in den jeweiligen Klassenteams als auch in klassenübergreifender Hinsicht. Die unterschiedlichen Qualifikationen und Verantwortungen sind gegenseitig zu respektieren und werden im Sinne von Teamteaching genutzt.
Mit Eltern
Darüber hinaus können die Eltern weitere Gesprächstermine erhalten. Regelmäßig werden die Eltern in Form von Elternbriefen über aktuelle Ereignisse informiert.
Mit anderen Institutionen
- Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD - Schulaufsicht)
- Kreisverwaltung Birkenfeld (Schulträger)
- Kindertagesstätten
- Förder- und Regelschulen
- Kinder- und Jugendheime
- Ämter (z.B. Sozial-, Jugend-, Gesundheitsamt, Amtsgericht)
- Schulpsychologischer Dienst
- Ärzte
- Therapeuten
- Rehaberater
- Beratungsstelle für unterstützte Kommunikation (BUK)
- Landesschule für Blinde und Sehbehinderte
- Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige
- Autismus Therapiezentrum
- WfbM und Tagesförderstätte
- Praktikumsbetriebe
- Internationaler Bund (IB)
- Agentur für Arbeit
- Forstamt
- Seniorenheime
- Medienvertreter im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit
- Sponsoren
- . . .
Therapien
Zudem arbeitet die Schule mit externen Therapeuten (Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten) zusammen, die innerhalb eines festgelegten zeitlichen Rahmens ärztlich verordnete Therapien im Verlauf des Schultages durchführen.
Budget
Des Weiteren unterstützt uns der schuleigene Förderverein durch Spenden- und Mitgliederbeiträge bei der Verwirklichung von Projekten, die mit dem oben genannten Budget nicht finanziert werden können.
Instrumente der Erfolgsprüfung
- Vergleiche mit dem Einschulungsgutachten
- Förderpläne
- Entwicklungsgitter
- Portfolio
- Austausch mit Kollegen
- Rückmeldungen von Eltern und Familie
- Rückmeldungen kooperierender Institutionen
- Rückmeldungen aus den Arbeitsbereichen nach Praktika und Verlassen der Schule
- Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit
- Rückmeldung der Agentur für Evaluation und Qualitätssicherung an Schulen (AQS)
- Schülerwettbewerbe, sportliche Wettkämpfe
Vor allem aber:
Die jungen Erwachsenen selbst, die sich am Tag ihrer Schulentlassung zufrieden, selbstbewusst und - soweit es ihre Beeinträchtigungen ermöglichen – selbstständig mit einem lachenden und einem weinenden Auge von uns Lehrern verabschieden.